Es war ein wunderschöner Tag. Die Sonne hat uns, den ganzen Stadtbummel über, mit ihren warmen Strahlen verwöhnt.
Kichernd wie zwei kleine Kinder schlendern wir die Treppe zur U-Bahn hinab.
Dein Arm liegt um meine Taille und drückt mich fest gegen deine Seite. Ich genieße es bis du auf die Idee kommst mich leicht zu zwicken.
Quietschend versuche ich frei zu kommen, was du mit einem festeren Griff verhinderst.
Lachend wird aus dem kleinen Spiel eine Kabbelei mitten auf der Treppe. Ein Rauschen unterbricht alles – die letzte Bahn.
Du schaust mich kurz an, schnappst nach meiner Hand und fliegst förmlich die letzten Stufen hinab, mich im Schlepptau.
„Nur nicht stolpern“, schießt es mir durch den Kopf, weil auf den Absätzen zu laufen kein Zuckerschlecken ist.
Das typische Piepen erklingt gerade als wir die Tür erreichen. Deine freie Hand verhindert das uns ein langer Heimweg bevor steht.
Keuchend stehe ich neben dir in der Bahn, als die Türen sich nun entgültig schließen.
„Das war mehr als knapp.“
Dein freches Grinsen bei den Worten bringt mich zum schmunzeln.
Das Abteil ist fast leer. Nur vier andere Leute haben sich in die jeweiligen Sitzreihen verteilt – wie immer jeder alleine. Ein älterer Mann mustert uns leicht missmutig als wir an ihm vorbeigehe. Selbst noch im Rücken spüre ich seinen Blick und kann mir ein weiteres Kichern nur schwer verbeißen.
Nun ja du mit dem langen schwarzen Mantel, der dunklen Lederhose und ich daneben mit dem Samtrock und der Korsage passen in das Schema der „merkwürdigen Gestalten dieses Jahrhunderts“.
Wir gehen bis zum Ende des Abteils. Doch anstatt uns zu setzen, ziehst du mich vor dich und drückst mich gegen die Wand. Noch ehe ich fragen kann, drängt sich dein Knie zwischen meine Beine und schiebt sie ein Stück auseinander.
Erschrocken versuche ich zur Seite auszuweichen.
„Wage es nicht!“, zischst du mir leise ins Ohr und deine Hand in meinem Nacken lässt mich innehalten.
Über deine Schulter sehe ich wie der ältere Mann zu uns schaut, aber sich wieder schnell in seine Zeitung vergräbt, als unsere Augen sich treffen.
„Wie lange braucht die Bahn bis zu unserer Haltestelle?“
„20 Minuten“, antworte ich automatisch.
„Falsch. 19 Minuten nur noch.“, korrigierst du mich.
Ich suche deinen Blick, habe wieder eine Frage auf der Zunge liegen.
Warum fragst du mich das? Du weißt doch wie lange die Bahn braucht.
Mitten in meiner Grübelei reißt mich deine Hand zurück in die Realität. Blitzschnell ist sie unter meinen Rock verschwunden.
Mein Luftschnappen erstickst du mit einem Kuss. Doch er wärt nur kurz.
Deine Augen sind dunkel geworden, kaum das sich unsere Blicke erneut begegnen.
„Bleib ja ruhig stehen!“
Ich schlucke, fühle mich wie in einer Falle.
Der Druck den dein Finger auf meine Perle ausüben schmerzt, so angespannt bin ich.
Hat es jemand mitbekommen? Aber ich traue mich nicht in das Abteil zu schauen.
„Jetzt sind es noch 17 Minuten. Entspanne dich meine kleine Sklavin! Sonst schaffst du es nicht.“
„Was?“, flüstere ich nur noch.
„Ist es dir unangenehm?“
Ich knabbere auf meiner Unterlippe und nicke.
Sofort drückst du mit der gesamten Hand gegen mein Schambein, das ich fast auf den Zehenspitzen stehe.
„Wie war das?“
Oh wie ich es hasse mich immer so in die Nesseln zu setzen!
„Ja Mylord. Es ist mir sehr unangenehm!“, murmele ich gepresst.
Der Druck verschwindet bis auf den einen.
„Warum? Meinst du der alte Mann giert danach dich so anzufassen wie ich dich?“
Meine Augen müssen tellergroß geworden sein, denn deine Hand zwingt mich dich an zu sehen und nicht ins Abteil zu linsen.
„16 Minuten bleiben dir noch!“
„Wofür Mylord?“
Du lächelst mich unverschämt wissend an.
Die Bahn bremst für den nächsten Bahnhof. Durch den Ruck schiebt sich dein Finger ein Stück in mich hinein.
Zum Glück übertönt das Quietschen der Bremsen mein Aufstöhnen.
Mit beiden Händen suche ich Halt, stütze mich gegen deine Schultern ab.
„Dich mir ganz hinzugeben!“
Das sitzt!
War ich bisher nicht sprachlos bin ich es jetzt!
Nein das kannst du nicht verlangen! Nicht hier! Zu den vier Gestalten haben sich noch zwei andere hinzugesellt. Sie sitzen zwar mit dem Rücken zu uns, aber es ist zu still in dem Abteil.
Sie würden es mitbekommen!
„Ich... ich kann nicht!“
Flehend schaue ich dich an. Aber du schüttelst nur leicht den Kopf.
„11 Minuten noch!“
Während du mir das Ultimatum unter die Nase reibst, streichelt dein Finger zärtlich weiter.
„Lehne deinen Kopf gegen meine Schulter meine kleine Sklavin!“
Widerstandslos füge ich mich. Dankbar um diesen Schutz.
Innerlich muss ich gestehen, dass dein Streicheln mich erregt.
Das diese Situation zu meinen heimlichen Träumen gehört, habe ich dir einmal erzählt. Und nun du lässt sie wahr werden!
Also konzentriere ich mich nicht auf die fremden Leute, sondern nur noch auf dich.
Beim nächsten Halt, dringt ein zweites Stöhnen über meine Lippen. Erschrocken wache ich aus dem süßen Taumel auf, den du mit deinen Fingern um mich gewoben hast.
„Beherrsche dich oder die anderen kriegen mehr mit. Oder willst du hier Zuschauer?“
Ich schüttele mit dem Kopf, klammer mich an dich, schmiege mein Gesicht fest gegen deinen Hals.
Nur nicht zu heftig atmen. Ruhig stattdessen! Aber das ist leichter gesagt als getan.
„7 Minuten noch.“
Deine Stimme dringt nur noch wie durch Watte zu mir.
Selbst meine Brustwarzen reiben sich hart gegen den Stoff der Korsage.
Du hast es geschafft mich Selbst zu überlisten. Soweit das ich mein Becken gegen deine Hand drücke um mehr von dir zu spüren. Du gewährst mir diese Tat.
Unbewusst steigere ich die Bewegungen. Mein leises, abgehacktes Keuchen muss dir in den Ohren liegen.
Himmel es ist so schön!
Dann passiert es. Schneller als das ich es selbst gedacht hätte! Innerlich zuckend komme ich zum Höhepunkt, presse die Lippen fest zusammen um nicht auf zuschreien.
„Brav so meine kleine Sklavin.“, Flüsterst du gegen meine Stirn.
Zittert lehne ich mich zurück gegen die Wand, schaue dich mit glasigen Augen an.
Lächelnd schiebst du mir den Finger in den Mund, der mich zum Höchsten gebracht hat.
Langsam und genüsslich umspiele ich ihn mit der Zunge. Da bremst die Bahn.
„Zeit um auszusteigen.“
Du ziehst mich zum Ausgang. Neben uns steht der ältere Mann. Wieder der gleichen missmutigen Blick.
Flammende Röte steigt mir in die Wangen. Hat er Etwas mitbekommen? Oder gar alles?
Deine Hand liegt warm und sicher um meine Taille, als du mich aus der Bahn die Treppe hochführst. Dem Mann noch einen schönen Abend wünschend.
Draußen atme ich erst einmal tief durch. Die lauwarme Nachtluft kühlt meine erhitzte Haut.
Kurz vor der Haustür nimmst du mich fest in beide Arme.
„Ich bin stolz auf dich!“
Ich erwidere dein Lächeln. Deine Hand hebt mein Kinn an.
„Du hast die Aufgabe, die ich dir aufgetragen habe, vollstenst erfüllt.“
Aufgabe?
Angesichts meiner verdutzten Mimik lachst du auf.
„Erinnere dich an meine Worte. Du wirst lernen bittersüß zu leiden. In Stille verdammt.“
Jetzt erinnere ich mich!
Du ziehst mich eng an dich heran.
„Und glaube mir niemand hat etwas gesehen. So ein Mantel kann schon sehr nützlich sein.“